Bauernhaus in Männedorf

In einem Weiler über Männedorf wurde ein Kleinbauernhaus von 1693 umgebaut und energetisch auf zertifizierten Minergie-Standard gebracht. Obwohl das Haus nicht unter Denkmalschutz steht, wurde es konzeptionell, konstruktiv, materiell und ästhetisch basierend auf seiner dreihundertjährigen Baugeschichte erneuert.
Substanz und Struktur wurden weitgehend erhalten, konstruktive Elemente teilweise offengelegt. Eine Veredelung wurde vermieden, da sie der einfachen Herkunft des Hauses widersprochen hätte. Der Innenausbau mit vielfältigen Schreiner- und Zimmermannsarbeiten unter Verwendung verschiedener Hölzer bzw. Holzwerkstoffe sowie Kalkputze wurde hauptsächlich in handwerklicher Arbeit und alter Technik vor Ort ausgeführt. Dabei wurde altes Holz aus dem Haus wiederverwendet.
Verschiedene andere Elemente stammen aus Abbruchobjekten oder der Bauteilbörse. Die sorgfältige und langsame Bauweise ermöglichte zudem die Anordnung von Fenstern und vielfältigen inneren Transparenzen, so dass das Sonnenlicht je nach Jahres- und Tageszeit tief in das Haus eindringen kann, auch wenn es keine grossen Glasflächen aufweist.
Alles in allem entstand eine geordnete Vielfalt, die den gewachsenen Strukturen gerecht wurde.

 

Ausgeführte Arbeiten
Sämtliche Schreinerarbeiten, dazu zählten die Restaurierung der Stube und Nebenstube, die Fertigung von Einbaumöbeln, das Realisieren einer Küche mit Massivholzabdeckung in Birne, der Bau der Ankleide sowie diverser Vorratsschränke und der Garderobe. Des weiteren oblag mir die Treppenfertigung, das Verlegen alter Holzböden, Montage sämtlicher Türen, der Einbau der Duschverglasung und die Silikonverfugung.
Auch die Schiebetüren, das Verlegen eines massiven Eichenbodens und die Verkleidung von Boden und Wänden mit Holzplatten gehörten zum Umfang meiner Tätigkeit.

Fotos: Elvira Angstmann
Text: Andreas Hürsch (Beschrieb), Simon Heusser (Arbeiten)
Referenz: Architekturbüro Andreas Hürsch Architekten